„Wissen ist Macht“ - Verbandswochenende in Altendorf

Die Jusos im SPD-Unterbezirk Neustadt-Weiden-Tirschenreuth haben sich ein Wochenende lang zurückgezogen, um über Politik zu reden. Ein Thema war für den Polit-Nachwuchs dabei ganz ungewöhnlich: Mit einem Schwerpunktreferat informierten sich die jungen Männer und Frauen über die Rente.

Im Franz-Ettenreich-Haus der MC Weiden in Altendorf trafen sich die Jusos zum Verbandswochenende. Erster Inhaltsblock des Klausurwochenendes: Rente. Referentin war die Tirschenreuther Kreisrätin und SPD-Bezirkstagskandidatin Brigitte Scharf aus Krummenaab. Die Idee zu diesem Referat kam dem Juso-Vorsitzenden Adrian Kuhlemann selbst: „Als junger Mensch zu wissen, wie die Rente funktioniert und was man da tun kann – das kann nur helfen. Gerade wenn man noch frisch vor oder erst kurz im Berufsleben steht. Und Brigitte ist da 1A“. Brigitte Scharf ist Verwaltungsangestellte in Krummenaab. Vor den Hartz-Reformen war sie dort für Rente, Sozialhilfe und Arbeitslosengeld zuständig. „Ich habe in meinem Leben so viele Rentenbescheide bearbeitet, die kann ich nicht mehr zählen“, so Scharf.

 

In Krummenaab mache sie auch mal Hausbesuche, um den Leuten zu helfen. „Gerade in der nördlichen Oberpfalz sind die Renten besonders niedrig“, erklärte Scharf. „Das Problem ist aber weniger das Rentensystem an sich – das besteht seit Bismarck und hat zwei Weltkriege überlebt und die Berechnung ist dabei immer gleich. Das Problem ist in erster Linie, dass die Löhne zu niedrig sind!“, so Scharf. „Es ist aber nicht mehr so, dass bei uns zwölf Bewerbungen auf eine Stelle kommen. Geht raus und lasst euch nicht mit Hungerlöhnen abspeisen!“, machte sie den Jusos Mut.

 

In die Kerbe der niedrigen Löhne schlug am Nachmittag auch der ehemalige Landtag und Bundestagsabgeordnete Werner Schieder. „Deutschland bereichert sich auf Kosten Europas“, machte er vehement deutlich. Dabei ließ er die Anwesenden über eine Stunde ein fiktives Beispiel mit Geldverschiebungen von Unternehmen, Staaten und Märkten durchrechnen. „Nur durch die niedrigen Löhne können wir so billig exportieren. Höhere Löhne wären gut - für Arbeiter in Deutschland und ganz Europa“, erklärte der Diplom-Finanzwirt. „Wissen ist Macht - also hört nicht auf zu lernen!“, gab er den Jusos noch mit auf den Weg.

 

Vom Landesvorstand der Jusos kam Julia Rothmeyer aus München nach Altendorf. Zusammen mit ihr erarbeiteten die Jusos Konzepte zum Relaunch der SPD. „Kandidiert, kandidiert, kandidiert – nur so bringen wir unsere Positionen in die Vorstände!“, war das Fazit der Vertretung aus dem Landesvorstand der Jusos.

 

 

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